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Der Unterschied zwischen Graphic Recording und Visual Facilitation

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Der Unterschied zwischen Graphic Recording und Visual Facilitation

Gibt es einen Unterschied von Visual Facilitation und Graphic Recording? Zugegeben, eine rhetorische Frage. Aber worin besteht eigentlich der Unterschied? Und welche Rolle bekleiden in diesem Kontext Sketchnotes? Dieser Blogbeitrag unternimmt den Versuch einer Abgrenzung, auch mit dem Ziel, eine Transparenz für Kunden zu schaffen, damit diese das bedarfsgerechte Produkt finden und den Wert der Leistung besser klassifizieren können. Klar ist: Beide Methoden dienen dazu, eine Gruppe dabei zu unterstützen, ihre Arbeit besser und zielführender durchzuführen, allerdings differieren sie in ihrer Intention: Die eine setzt auf Inhaltstreue und Protokollcharakter, die andere bringt sich verstärkt in den Prozess ein und gestaltet diesen aktiv mit.

Dieser Beitrag erklärt die Unterschiede:

Graphic Recording

Graphic Recording basiert auf einer chronistischen Vorgehensweise. Dabei handelt es sich um eine visuelle Dokumentation in Echtzeit. Oder anders ausgedrückt: Ein visualisiertes Protokoll, welches live gezeichnet wird. Erfunden wurde diese Ausdrucksform allerdings für die Interaktion in Meetings, bevorzugt auf großem Format, welches sich über mehrere Meter erstrecken kann.

Graphic Recording

Anders als zum Beispiel Sketchnotes. Sketchnotes sind kleinformatige private visuelle Notizen. Sketchnotes dienen somit vor allem der individuellen, persönlichen Nutzung. Sowohl der Wirkungsbereich von Sketchnotes als auch die Zielgruppe ist somit anders definiert. Übrigens werden Sketchnotes gerne auch auf Social Media geteilt – für den Blick hinter die Kulisse. Das in Kurzform zur Abgrenzung Sketchnotes und Graphic Recording. Von privat zu professionell.

Zurück zu Graphic Recording. Hierbei handelt es sich nicht etwa um eine Illustrationsmethode, sondern um eine seit 40 Jahren existierende Prozess-Methode. Unterschieden wird dabei zwischen der facilativen, der dokumentativen und der illustrativen Form.

Graphic Recording transformiert spezielle Inhalte wie Gespräche oder Präsentationen in Bilder und Texte. Das Ziel: Inhalte festzuhalten, Lösungen und Meeting-Inhalte sichtbar und leichter verständlich zu machen. Im Ursprung immer analog auf einer Leinwand, wie oben bereits erwähnt, und mit der Zeit nun auch digital im Zuge von Online-Meetings. Hierfür gibt es wiederum digitale Werkzeuge (wie ProCreate) zum Beispiel auf dem iPad mit dem Vorteil, dass Projektoren angeschlossen werden können und auf diese Weise Visualisiertes auf die Wand gestreamt wird.

Drehen wir die Zeit mit einem kleinen Exkurs einige Jahrzehnte zurück: Graphic Recording existiert seit Ende der 1970er Jahre (den Begriff Sketchnotes gibt es erst seit 2012.) Die Methode wurde von sogenannten Facilitators, d.h. Prozessbegleitern, und Organisationsentwicklern erfunden, um Gruppenarbeit und Meetings effizienter und nachhaltiger zu machen. Bis heute ist ein Visual Practitioner ein Prozessbegleiter mit Stiften in der Hand.

Graphic Recording eignet sich für Team-Meetings genauso wie für Projekt-, Status- oder Strategie-Meetings. Online weltweit oder vor Ort. Für Teams und Führungsebenen. Für externe Projekte oder interne Prozesse. Für Vorträge, Konferenzen ebenso wie für Events aller Art. Wo hingegen wir in der Vergangenheit äußerst große Events (teilweise mit über 1.000 Teilnehmern) begleitet haben, fokussieren wir bei Visual Facilitators heutzutage verstärkt auf Meetingformate.

Stimme eines Teilnehmers

„Nichts ist ätzender als eine klassische Gliederung. Visualisierung ist eine unglaubliche Unterstützung, um den Hippokampus zu aktivieren und den Begriff in die richtige Schublade zu lassen.“

Mitunter verlässt auch Graphic Recording den rein dokumentativen Ansatz und liefert weiterreichende Impulse für neue Gespräche und Gedanken. Das geht dann über die visuelle Begleitung hinaus und entwickelt sich zu einer Form der Visual Facilitation – dieser Artikel erklärt nachfolgend, warum sie trotzdem differenzierbar ist.

Visual Facilitation

Das macht den Unterschied. Wie bereits angedeutet geht Visual oder Graphic Facilitation über die Dokumentation hinaus und betreibt einen aktiven gestalterischen Part bei der Prozessbegleitung, greift ein und gestaltet mit, macht Zusammenhänge sichtbar und moderiert Prozesse visuell. Innerhalb der Teilnehmer kann und soll das zu Interaktionen führen. Zweifelsohne eine besondere Herausforderung.

Ein Visual Facilitator bewegt sich in seiner Rolle zwischen Impulsgeber und Moderator. Komplexe Inhalte werden strukturiert erarbeitet, gestaltet sowie diskutiert und Menschen auf eine spezielle Art und Weise durch Prozesse geführt, die Partizipation, Eigenverantwortung und Kreativität bei allen Beteiligten hervorrufen.

Graphic Recording

Die Kombination aus co-kreativer Begleitung und interaktiver Visualisierung macht Prozesse bewusster und nachhaltiger. Die Beteiligten gewinnen Klarheit für ihr Handeln und ihre Entscheidungen. In Ihrem Business, in Meetings, Workshops, Projekten und auf Veranstaltungen.

Graphic Facilitation ermöglicht visuelles, interaktives Arbeiten mit einer Gruppe, d.h. Teilnehmer werden geführt und geleitet und dieser Prozess wird dokumentiert. Ein Kreislauf! Alle visualisierten Ergebnisse fließen dabei direkt wieder in die Gruppenintelligenz ein.

Der Einsatz reicht von jeder Art von Meetings und Lernprozessen über das Sammeln von Ideen oder anderer Inhalte bis hin zu Teambildung-, Visions-, Change- und Strategieprozessen. Ebenso bietet sich die Methode bei der Erarbeitung von Ziel- und Leitbildern, für die Szenarioplanung, in Product & Services oder bei R&D Entwicklung, Rapid Prototyping oder Agile Development an.

Feedback eines Teilnehmers

„Wir hatten eine Meetingbegleitung für ein bedeutendes Strategiemeeting gebucht. Bereits die kompetente Vorbereitung hat überzeugt. Im und nach dem Meeting waren alle angenehm überrascht durch die effektiv wirkende Kombination aus Visualisierung und Moderation. Danke!“

Von Graphic Recording hin zu Visual Facilitation – worauf kommt es Ihnen an?

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