Das globale Visualisierer Netzwerk formiert sich 2022 in Bilbao
Wie das Visualisierer Netzwerk entstand – Die Historie
Ende der 1970iger Jahre nahm eine Gruppe innovativer Menschen Stifte und Papier zur Hand und begann, visuell zu arbeiten. Sie begannen, Informationen zu synthetisieren, um Analyse, Reflexion, Planung und Kreation „sinnhafter Stories” für Unternehmen und Organisationen zu unterstützen.
So entstand ein neuer Ansatz für die Arbeit in Unternehmen und Organisationen, der unter dem Namen Visual Thinking Zusammenarbeit und partizipatives Arbeiten förderte.
1995 organisierten 30 Graphic Recorder aus Nord-Kalifornien dort eine erste Konferenz. Drei Jahre später wurde das heutige „International Forum of Visual Practitioners” (IFVP) gegründet. Viele Ausübende der Visualisierer-Zunft haben viel Zeit und Mühe investiert, um über die Jahre eine solide Verbandsorganisation aufzubauen.
In den folgenden Jahren entwickelten sich neue und weiterentwickelte Arbeitsweisen und Methoden in diesem Bereich: Graphic Recording, Sketchnoting, Erklärvideos, weitere papierlose und digitale Formen. Visualisierung kreuzte seine Arbeit mit Bildung, Gebärdensprachdolmetschern, Unternehmensstrategie und -beratung, Kulturentwicklung und der Neurowissenschaft – was sowohl uns als Visualisierer in unserer eigenen Entwicklung als Praktiker als auch in der Art und Weise, wie unsere Arbeit die Menschen und Kunden, denen wir dienen, beeinflusst.
Das Visualisierer Netzwerk weitet sich aus
Die ersten Teilnehmer an den IFVP-Konferenzen von ausserhalb der USA waren aus Deutschland (1999), Neuseeland (2001) und Kanada (2002). China nahm 2012 zum ersten Mal an einer IFVP-Konferenz teil.
In jenen Jahren erlebte Europa ein exponentielles Wachstum im Bereich der Visualisierungs-Praxis. Es bestand die Absicht, einerseits den Schwerpunkt der Verbandsorganisation über Nordamerika hinaus auszudehnen und andererseits auf das wachsende Bedürfnis nach Vernetzung und Austausch für Ausübende auf anderen Kontinenten mit ihrer ganz eigenen Realität einzugehen.
Im Juli 2014 fand die IFVP-Konferenz zum ersten Mal auf einem anderen Kontinent statt: Europa. Guido Neuland (von Neuland) und Holger Scholz (von Kommunikationslotsen / Bikablo), beide aus Deutschland, organisierten und veranstalteten die Konferenz in Berlin. Sie haben den IFVP-Verband als Mitveranstalter der Konferenz eingeladen. Die Konferenz in Berlin trug den Namen EuViz® und schaffte es, das ‚i‘ des IFVP (international) zu einer greifbareren Realität zu machen.
Aus der Konferenz in Berlin ging der Wunsch hervor, eine europäische Visualisierer Netzwerk Gemeinschaft zu gründen (die „European Visual Practitioners”). Die Arbeit daran fand ab 2016 statt – auf dem Weg zur nächsten europäischen Konferenz, die dann 2018 in Dänemark stattfand. Ebenfalls unter dem EuViz-Dach und mit Unterstützung des IFVP. Sie wurde von Christina Hemmingsen und Mara Callaert konzipiert und gehostet.
Im August 2019 fand in Montclair, New Jersey, die letzte Vor-Ort IFVP-Konferenz vor der Pandemie statt. Diese Konferenz verzeichnete zum ersten Mal eine große Anzahl spanischsprachiger Teilnehmer, sowohl aus Lateinamerika als auch aus Spanien. Während einer Open Space Session gab es die Gelegenheit, die erste rein spanischsprachige Gruppe mit dem Namen Se Dibuja en Espanol zu gründen. Heute hat sich diese Gruppe zu Hermandad del Lápiz entwickelt.
Nach Montclair schlug Philip Bakelaar als Mitglied des IFVP-Vorstands vor, die jährliche Konferenz weiterzuentwickeln und ihr einen geografisch vielfältigeren Ansatz zu geben. Der Vorschlag war klar: Jedes ungerade Jahr sollten verschiedene selbstorganisierte regionale Treffen stattfinden, und alle zwei Jahre, in geraden Jahren, sollte ein großer Visual Thinking Global Summit abgehalten werden, um aus einer breiteren Perspektive zu lernen, sich zu verbinden und zu vernetzen und die Türen zu anderen Sektoren und Branchen zu öffnen.
Und dann ist (fast) die ganze Welt plötzlich stehen geblieben! Und wir haben uns durch eine Realität bewegt, die hart, sehr hart und schwierig war. Das ist sie immer noch für viele. Die Plandemie, der Krieg in der Ukraine, die Grenzen, die immer höher und ausgrenzender werden, die Wirtschaftskrise, die soziale Krise … wir sind erschüttert, bewegt, verloren, müde, verletzlich und zerbrechlich. Voller Ungewissheit.
Bilder haben viele Sprachen und meist eine Antwort
Und wir sind auch lebendig und bereit und begierig, Antworten zu geben, von denen wir wissen, dass sie nicht einfach, nicht linear und nicht offensichtlich sind, und allzu oft improvisieren wir. Wir oszillieren zwischen Ungewissheit, Angst und auch Hoffnung.
Die Welt ist stehen geblieben, ja, für einen Moment … zu lange. Aber waren wir in der Lage, wirklich „anzuhalten”? Konnten wir „umdenken”, „durchatmen” und unsere Art des Seins und Handelns als Individuen und als Gesellschaft neu bewerten?
Mit der gleichen persönlichen, kollektiven und globalen Bewegtheit begann eine Gruppe vielleicht etwas verrückter Menschen Ende 2020, die IFVP-Konferenz für 2022 zu erträumen und zu wagen.
- Um einen positiven Beitrag zu einer Welt zu leisten, die neue Antworten, neue Wege, neue Verbindungen und neue Pfade braucht.
- Einen Beitrag aus dem Gemeinsamen, aus dem Kreativen zu leisten.
- Und um zu erschaffen … Leben. Gemeinsam.
Wir als Visualisierer Netzwerk haben den RUF gehört. Wir haben den Ruf beantwortet. Ein Ruf zum Klang, der zu hören ist, wenn wir mit unseren farbigen Stiften und Markern spielen. Um wieder einmal unsere Herzen, unsere Fragen, unsere Gespräche und auch unsere Antworten zu erhellen, als Menschen und als eine Gemeinschaft.
Nach diesen zwei langen Jahren ohne dass sich das globale, internationale Visualisierer Netzwerk gesehen, getroffen oder im Arm gehalten hatte, kamen sie im Juli 2022 in Bilbao, Spanien, zusammen. Vor Ort, als auch online verbunden mit all den Menschen, die überall auf der Welt online teilnahmen. Ein besonderer Hybrid-RAUM wurde erschaffen sowohl in Bilbao und an vielen Punkten der Welt, von wo aus online in diesem globale Visualisierer Netzwerk teilgenommen wurde.
Die Gemeinschaft der Visual Practitioner – das globale Visualisierer Netzwerk – sagte in Bilbao:
„Wir sind hier. Und wir sind ZUSAMMEN. Um diesen Kreativ-RAUM zu fördern.
Einen Raum, der uns einlädt, unseren Verstand, unsere Hände und vor allem unsere Herzen zu öffnen.Ein Raum um die Stimme zu erheben, persönlich und kollektiv. Ein Raum, um DIALOG zu eröffnen und um BRÜCKEN zu bauen, die NEUE ANTWORTEN wagen können.
Mit BILDERN, die neue MÖGLICHKEITEN eröffnen, die bewusst machen und die uns Wege aufzeigen, wie wir ZUKUNFT mitgestalten können …
GEMEINSAM.
Ein Raum für BEITRAG und VERÄNDERUNG.”
Ausschnitte aus dem Einführungstext, vorgetragen am 27.7.2022 beim Visual Thinking Global Summit, der IFVP-Konferenz 2022 in Bilbao, Spanien.
Informationen zu unserem großen Visual Facilitators Team finden sich hier.
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